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Spanienreise 2024

Nur ein Biker weiss, warum ein Hund seinen Kopf aus dem Autofenster hält.

21.05.2023 16:25

Di. 11 Juni. Fahrt zum Caminito del Rey

Im Wissen, dass wir den Rest der Reise alleine machen werden, schalten wir einen Gang zurück und geniessen die gemächliche Fahrt.

Technische Daten

Was Info
Start Dos Hermanas (Sevilla)
Ziel Pantana del Corro
km 240 km
Übernachtung Kleines, schönes Hotel
Sehenswürdigkeiten Landschaft ....

Aufwachen und Start

Wenn man in einem Quartier übernachtet, in dem jedes einzelne Haus mit einer hohen Mauer umgeben ist und jeweils von mehrere Hunden bewacht wird, muss man mit einer eher unruhigen Nacht rechnen. Wir hatten uns verrechnet. Nicht die Hunde hielten uns wach, sondern einer oder mehrere übermotivierte Hähne krähten ausdauernd.

Da ich am Vorabend die Reiseplanung für die nächsten Tage gemacht hatte, inkl. Streckenprogrammierung und Buchen der Unterkunft, konnten wir locker am Morgen losfahren.

Auf den Kaffee in der Baracke verzichteten wir und schon bald fuhren wir über die staubige Quartierstrasse dem Campingstellplatz zu, auf dem Baumgartners standen. Da um 08:15 noch alles wie ausgestorben da lag, zogen wir etwas wehmütig weiter und genossen die Morgenfrische.

Acros dela Frontera

Dieses Dorf war auf meiner Landkarte speziell gekennzeichnet und lag fast auf der Route.

Die Hinfahrt führte uns wieder über schöne Felder und leere Strassen. Einzig eine seltsame Kirche machte uns stutzig. Später lasen wir darüber, dass hier eine katholische Sekte ihren Sitz hat, mit einem eigenen Papst. Dieser kommt übrigens zu dieser Zeit aus der Schweiz (Stans) und heisst mit bürgerlichem Namen, wen wundert es, wenn man aus Stans kommt,  Joseph Odermatt.

Der Vorteil eines gewissen Alters ist definitiv, dass man sich an jedem Tag über die schöne Landschaft aufs neue freuen kann.

Im Dorf Acros dela Frontera gab es ein Frühstück. Tostada con Tomate, in einer kleinen Cafebar. So etwas stärkt das Feriengefühl.

Die Besichtigung des Dorfes zog sich unerwartet in die Länge. Weil es uns gefiel.

An Ronda vorbei nach Ardales

Weiter zogen wir nach Osten. Unser Ziel war Ardales, der nördliche Ausgangspunkt der spannenden Wanderung durch den berüchtigten Caminito del Rey.

Die gewählte Strecke führte uns nicht über eine Autobahn, sondern über einige Hügel, welche sich anfangs sehr nebenverhangen zeigten.

​Zu erwähnen ist, dass wir 9 Jahre zuvor in Ronda eine tolle Zeit hatten und wir wussten, dass Baumgartners an diesem Tag dort ankommen würden. So waren leicht wehmütige Gedanken vorhanden.

Als Motorradfahrer war klar, dass wir die CA-9104 über den Pass Cerro Coros nehmen mussten. Das war eine Wucht. Diese Aussicht, diese Strasse.

Weiter ging es etwas bescheidener durch Zahara (wobei wir dort von Bauarbeitern angeschnauzt wurden...) und wieder durch wunderschöne Landschaften bis nach Ardales.

Ardales, Übernachtung

Angekommen im Hotel teilte uns der deutschsprechende Rezeptionist mit, dass wir erst auf den kommenden Abend gebucht hatten.

Doch mit seiner Flexibilität konnte er uns umbuchen und uns zu einem Nachtessen im Hotel überzeugen.

Zu erwähnen ist, dass er es enorm genoss, deutsch zu sprechen (war in Deutschland aufgewachsen). Er informierte uns über alles mögliche inklusive über den Caminito del Rey. Tickets waren keine mehr zu bekommen, doch sollten wir am Morgen von 09:00 an der Kasse sein. Dort gäbe es oft noch Tickets.

Wir gingen noch spazieren, genossen den Abend und das Abendessen, welches sein Kollege und Koch zubereitet. Sehr schmackhaft.

Und es gab eine Nacht in fast totaler Lautlosigkeit.